Der Munich ED-Quest wird als Selbstbeurteilungsfragebogen zur (vorläufigen) Diagnostik, zum Screening und zur Schweregradeinschätzung von Ess- und Fütterstörungen in der klinischen Praxis und Forschung bei 12- bis 65-Jährigen angewendet. Idealerweise sollten Patient/-innen den Fragebogen vor dem Erstgespräch ausfüllen, sodass dieses zielgerichtet und strukturiert gestaltet werden kann.
Vor einer endgültigen Diagnose sollte die infragestehende Ess- oder Fütterstörung näher exploriert werden, etwa mithilfe eines diagnostischen Interviews.
Um die Schwere von Ess- und Fütterstörungen zu beurteilen, sind vor allem die Subskalen „Überbewertung von Figur und Gewicht“ und „Essattacken und Erbrechen“ geeignet. Die Subskala „Gegensteuernde Maßnahmen“ sowie der Gesamtwert des Fragebogens sollten dennoch betrachtet werden, um auch eher selten auftretendes Symptomverhalten beachten zu können. Auch dieses kann einen nennenswerten Einfluss auf die Phänomenologie der Erkrankung sowie ihren Verlauf haben.